Fotografie von Blumen und Pflanzen

Bei der Fotografie von Blumen und Pflanzen handelt es sich meistens um Makro-Aufnahmen. Unter Makro-Fotografie versteht man Aufnahmen, bei denen der Abstand zum fotografierten Objekt 30 cm oder weniger beträgt. Damit kann man sehr reizvolle Bilder von einzelnen Blumen, Blüten oder Teilen von Blüten erstellen.

Wichtig beim Fotografieren im Makro-Bereich ist eine ausreichende Tiefenschärfe zu erreichen. Dies gelingt durch eine kleine Blende, der sich daraus ergebenden langen Belichtungszeit, eine passende Beleuchtung und einen geeigneten Hintergrund. Durch die erforderliche extrem lange Belichtungszeit besteht die Gefahr des Verwackelns. Wenn Ihre Kamera eine Verwackel-Korrektur anbietet, sollte diese unbedingt eingeschaltet werden. Besser ist es aber auf jeden Fall mit einem Stativ zu arbeiten. Wenn Sie gerade kein Stativ zur Hand haben, kann notfalls auch ein Zaunpfahl, eine Bank, ein großer Stein oder im Innenbereich ein Bücherstapel als Stativ-Ersatz dienen.

Manche Kameras bieten ein Programm für Nah- oder Makroaufnahmen. Dann werden Blende und Belichtungszeit automatisch gewählt. Bei guten Lichtverhältnissen kann man ruhig darauf zurückgreifen. Problematisch wird es bei schlechterem Licht, wenn das Programm automatisch einen Blitz zuschaltet. Das kann zu unschönen Schlagschatten führen, die das fotografierte Objekt abflachen. Dann ist es besser ein Programm zu wählen, bei dem man Blende und Belichtungszeit selber einstellen kann. In diesem Fall muss man aber für eine zusätzliche Beleuchtung sorgen. Eine gute räumliche Darstellung erreicht man durch eine seitliche Beleuchtung des Objekts. Leider liegt dann eine Seite des Objekts im Schatten. Das kann zwar auch zu reizvollen Effekten führen, ist meistens aber unerwünscht. Abhilfe schafft hier ein Reflektor.

Erbsenernte im Juli
Erbsenernte im Juli

Als Reflektor kann ein Spiegel, ein mit Alufolie bezogener Karton oder ein weißes Blatt Papier dienen. Ein weißes Blatt erzeugt besonders weiches Licht. Für Außenaufnahmen empfiehlt sich ein trüber Tag, dann ist das Licht weicher. Durch die Wahl des richtigen Bildausschnitts und eines geeigneten Hintergrunds kann das Bild weiter optimiert werden. Hierzu gibt es eine Reihe von Bildbearbeitungsprogrammen, die man zum Teil auch als Freeware aus dem Internet runterladen kann. Viele Spiegelreflexkameras haben ein Zoomobjektiv mit zuschaltbarer Makrofunktion.

Für erste Versuche im Bereich der Makro-Fotografie reichen diese vollkommen aus. Darüber hinaus gibt die Möglichkeit die Kamera mit Nahlinsen, Makroobjektiven, Zwischenringen, Balgengeräten oder Umkehrringen aufzurüsten. Nahlinsen wirken wie ein Vergrößerungsglas. Sie werden in das Filtergewinde der Kamera eingeschraubt. Nahlinsen werden in verschiedenen Stärken angeboten und können miteinander kombiniert werden. Leider sinkt hierdurch die Bildqualität, weil Farbfehler und Unschärfe zunehmen. Eine bessere Bildqualität bieten spezielle Makroobjektive. Mit ihnen kann man bis auf wenige Zentimeter an das zu fotografierende Objekt herangehen. Leider sind sie recht teuer.

Wenn Ihre Spiegelreflexkamera mit einem Wechselobjektiv ausgestattet ist, können Sie auch Zwischenringe verwenden. Mit Hilfe von Zwischenringen lässt sich der Abbildungsmaßstab vergrößern. Der Abbildungsmaßstab gibt an wie groß das Bild im Vergleich zum Original ist. Zwischenringe werden zwischen Kamera und Objektiv eingeschraubt und können miteinander kombiniert werden. Sie verschlechtern die Bildqualität nicht, schlucken aber Licht. Balgengeräte arbeiten wie Zwischenringe mit dem Unterschied, dass bei Balgengeräten der Abstand zwischen Kamera und Objektiv stufenlos verstellbar ist. Umkehrringe werden zwischen die Kamera und das umgekehrt eingeschraubte Objektiv gesetzt. Dadurch wirkt das Objektiv wie ein Vergrößerungsglas. Die Bildqualität wird hiervon nicht beeinflusst.